Guten Morgen zusammen,
Mirko und ich befinden uns jetzt (06.12.) auf dem Weg vom Toten Meer zurück nach Aqaba, unserer letzten Station.
Da es die vergangen Tage in sich hatten (Amman, Mount Nebo, Totes Meer), folgt erst heute der nächste Blogeintrag.
Wie berichtet, wurden wir am 03.12. gegen 0830 aus Wadi Rum abgeholt und erreichten Petra gegen 1100. Unser Hotel, das Sun Set Hotel Petra, liegt schön Nahe am Eingang zur Felsenstadt Petra, so machte es uns auch nichts aus, dass das Zimmer noch nicht bezugsfertig war. Schließlich waren wir ja wegen Petra und nicht wegen des Hotels hier.
Wir machten uns also kurz frisch und erreichten den Eingang um 1115. Leider war alles voller Touristen, selbst Besucher von Kreuzfahrtschiffen werden hierher gekarrt. Wir zahlten dann, ob des Preises relativ widerwillig, die 70 Euro Eintritt. Pro Person!! Abgesehen davon, dass Petra wirklich ein Must see ist, ein frecher Preis.
Der Pfad Richtung Schatzhaus, Indiana Jones lässt grüßen, führt durch einen beeindrucken Siq, was auf arabisch bestimmt sowas wie Canyon/Schlucht bedeutet:
Bis zum Schatzhaus, in dem Indiana Jones den Heiligen Gral vermutet hat, lief man etwa 1,7km. Es war Temperatur-mäßig sehr angenehm, daher war auch der Weg das Ziel.
Beim Schatzhaus angekommen, störten die Massen an Touristen, vorwiegend aus Asien, den beeindruckenden Anblick. Wir erklimmten jedoch etwas die umliegenden Berge und ließen die Komfort-Zone-Kreuzfahrt-Touris hinter/unter uns. Der Blick auf die Schatzkammer (Treasury) war nun atemberaubend und es entstanden echt tolle Fotos:
Nach einer kurzen Rast marschierten wir weiter und kamen an einen Platz, wo nervige Mullahs uns irgendwelchen China-Schrott andrehen wollten. Selbst Kinder, die sicherlich in der Schule besser ausgehoben wären, belästigen hier die Touristen und verkaufen irgendwelchen Plastik-Müll oder überteuerte Postkarten. An dem vormals erwähnten Platz ging dann der „Trail of High Sacrifice“ (erinnert mich an den überragenden Song von Elton John :)) los, den man optionalerweise laufen kann. Absolut ubermotiviert und in völliger Selbstüberschätzung entschieden wir uns für diesen Pfad, in dem Unwissen, wie weit und beschwerlich der Weg war. So ging es dann 32.438 Treppenstufen (gefühlt) hoch, man wurde ob der Anstrengung jedoch immer wieder mit tollen Ausblicken und Eindrücken belohnt.
Wie die Gebirgsjäger kraxelten wir über Stock und Stein, hatten aber auch noch Zeit, die tolle Landschaft zu genießen. Nach 2,5 Stunden endete der Pfad und wir waren wieder zurück bei den geliebten Touristen aus Asien. Diese haben das Hiking noch nicht für sich entdeckt…
Da die Sonne hier zeitig untergeht, schließt Petra in der Winter-Saison gegen 1600. Da wir aber nun das Meiste gesehen und sowieso schon einen Eindrücke-Overkill hatten, erreichten wir das Hotel gegen 1530.
Nach einer dringend benötigten und herrlichen Dusche aßen wir mega lecker und machten uns auf zum Mövenpick-Hotel, dort war bis 1800 happy hour angesagt.
So kosteten dann zwei Bier „nur“ 12€, was in Petra sonst der Preis von einem gewesen wäre.
Anschließend suchten wir den einzigen Irish Pub in Petra auf, tranken einen maximal mittelwertigen jordanischen Wein und machten uns irgendwann auf Richtung Hotel.
Voller Eindrücke fielen uns alsbald die Äuglein zu.
Am nächsten Tag, also am 04.12., wurden wir um 0900 abgeholt, vorher gab es noch ein recht gutes Frühstück.
Abgeholt wurden wir von Awad, einem Kumpel/Cousin/Bruder/Onkel/Schwager oder was auch immer (hier ist scheinbar wie in England jeder mit jedem verwandt :)), der uns sicher und unterhaltsam über Shobruk, einer Kreuzritter-Burg nach Amman brachte. Hierzu jedoch mehr in einem Extra-Beitrag.
Fazit Petra: Wir hatten einen tollen Tag und nicht nur Jordanien-Reisende sollten sich diese beeindruckende Stätte einmal ansehen. Aus unserer Sicht reicht jedoch ein Tag locker aus. Den Erbauern von Petra, den Nabatäern gebührt Respekt, solch Bauwerke vor mehreren Jahrtausenden in den Fels gehauen zu haben. Denen schien wohl sehr langweilig gewesen zu sein :). Der Preis von 7o€ p.P. ist sicherlich frech, es hat sich aber definitiv gelohnt.
Soviel nun zur Felsenstadt Petra.
Man liest sich,
Dennis
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